Um die unkalkulierbaren Risiken beim Pflanzen von Gemüse und Fleischbällchen geht es in Sven Nordqvists Bilderbuch „Aufruhr im Gemüsebeet“, dem fünften Band der inzwischen zehnbändigen Findus-Reihe. An einem wunderschönen Frühlingstag beschließt der gestandene Bauer Pettersson, dass es nun der richtige Zeitpunkt sei, um das Gemüsebeet zu bepflanzen. Gemeinsam mit seinem kleinen Kater Findus beginnt er, den Boden umzupflügen und Gemüsesamen zu säen und Kartoffeln zu setzen.
Ein gesprächiger Kater hilft bei der Gartenarbeit
Findus ist kein gewöhnlicher Kater. Seit das quirlige Tier bei dem betagten Pettersson eingezogen ist, ist es mit der Ruhe im ländlichen Schweden vorbei, denn Findus ist nicht nur jung und übermütig, sondern er kann auch sprechen. Und das nutzt er ausgiebig, um seine vielen Einfälle durchzusetzen. Da er als echter Kater von Gemüse nur bedingt etwas hält, besteht sein Beitrag zur Gartenarbeit darin, ein Fleischbällchen zu pflanzen, damit es sich ordentlich vermehrt - so wie die Kartoffeln, die Pettersson in die Erde steckt.
Doch die Gartenarbeit der Beiden steht unter keinen guten Stern. Die Hühner kommen! Entzückt von der Aussicht auf viele leckere Würmer haben sie die ordentlich gepflanzten Reihen ruckzuck verwüstet. Der alte Pettersson versucht verzweifelt, das wildgewordene Federvieh wieder zurück in den Verschlag zu bekommen, doch das kluge Oberhuhn Prillan durchschaut seine Absichten mühelos. Und auch die Hühner können sprechen. Alle! Was nun für ein ziemliches Gezeter sorgt. Aber Findus ist listig und erfahren mit der Hühnerbande: Er jagt die Hühner mit der Ankündigung des Fuchses in Ihren Stall, wo sie umgehend eingesperrt werden.
Mit viel Geduld bestellen Pettersson und sein Kater ihr Gemüsebeet ein zweites Mal, um dann erschöpft ins Bett zu fallen. Findus hat diesmal vorsichtshalber einen Zaun um sein eingegrabenes „Köttbullar“ gebaut. Man kann ja nie wissen! Sein Misstrauen ist berechtigt: Am nächsten Tag ist wieder alles zerwühlt, die Kartoffeln und das Fleischbällchen wurden ausgegraben und gefressen. Empört rennen Bauer und Kater in den Hühnerstall, doch die Hühner sind unschuldig und beleidigt über die Unterstellungen. Der wahre Übeltäter ist diesmal Nachbars Schwein, das einen Riesenappetit auf Kartoffeln hatte.
Zum dritten Mal wird die verflixte Gartenarbeit erledigt, Findus vergrößert den Zaun um das Fleischbällchen Nummer drei und bewacht den Garten sogar über Nacht, versteckt in einem Baumhaus. Bis er einschläft. Am Morgen bekommt er den Schock seines Katerlebens...!
Fazit
Der Reiz dieses Bilderbuches liegt in dem Kontrast zwischen dem behäbigen Pettersson und seinem hektischen Kater. Die Geschichte strotzt nur so vor anschaulichen Schilderungen und lustigen Einfällen. Für viel Vergnügen in diesem Vorlesebuch sorgen auch die originellen Zeichnungen, die vor kleinen Details und Parallelhandlungen quasi übersprudeln. Ein Markenzeichen dieser Bilder sind diverse kleine Wesen, wie etwa die Mucklas. Sie beäugen vom Bildrand aus das Geschehen, lassen sich aber nur selten in den Trubel hineinziehen. Das Buch vermittelt die Botschaft, dass man durch gemeinsames Agieren alle Widrigkeiten überwinden kann. Fazit: Pettersson und Findus: Ein Dream-Team, das jedes Herz erobert!
Über den Autor
Sven Nordqvist wurde 1946 im schwedischen Helsingborg geboren und war schon bekannt als Architekt und Werbezeichner, bevor er begann, Kinderbücher zu zeichnen und zu illustrieren. Sven Nordquist erhielt für seine Bücher zahlreiche Preise, in Deutschland gab es 1992 den Deutschen Jugendliteraturpreis für ihn.
Sven Nordquist – Aufruhr im Gemüsebeet, erschienen 1991 im Oetinger Verlag, 28 Seiten, empfohlen für Kinder ab 4 Jahren, 14,00 Euro