Mitten im tiefsten Winter planen die Katthult-Bauern im schwedischen Småland ein traditionelles, würdevolles Essen für die ganze Dorfgemeinde, doch ihr kleiner Sohn, der berühmt-berüchtigte Michel aus Lönneberga, hat wieder einmal ganz andere Ideen! In dem Kinderbuch-Klassiker „Nur nicht knausern, sagte Michel aus Lönneberga“ von Astrid Lindgren ist es diesmal allerdings die Lehrerin, die für Turbulenzen sorgt, indem sie frischen Wind durch neue Spielideen in die bäuerliche Tafelrunde bringt. Michels Vater Anton, der sowieso schon über die Kosten für dieses Fest stöhnt, erlebt an diesem Tag so einige böse Überraschungen…
Mutter Alma ist allseits bekannt für ihre gute Küche, und so fahren die geladenen Gäste voller Vorfreude in ihren Pferdeschlitten durch den tiefen Schnee herbei, während die Katthult-Bäuerin höchstpersönlich gemeinsam mit ihrer Magd Lina in der Küche mit den letzten Vorbereitungen für das große Fest beschäftigt ist und Knecht Alfred draußen seit Stunden mit dem Schneepflug herumkurvte, um den Besuchern den Zugang zum Hof zu ermöglichen.
Die Lehrerin in Partylaune
Die junge Lehrerin ist froh, ihrer Single-Behausung im Schulhaus einmal zu entkommen und so eilt sie gut gelaunt auf ihren Skiern herbei, den Kopf voller Einfälle, denn alle sollen ihrer Meinung nach viel Spaß haben und möglichst auch etwas lernen. Damit haben weder der Pastor und seine Frau, die die Ehrengäste bei diesem Festmahl sind, noch die friedfertigen småländer Bauern gerechnet.
Die übergeschnappte Magd
Doch die Lehrerin setzt sich auf gewohnte Weise durch und hat ruckzuck alle Kinder zu einer wilden Schneeballschlacht nach draußen gelockt. Doch leider entdeckt auch Magd Lina, die eigentlich in der Küche gerade wirklich dringend gebraucht wird, das Kind in sich, schleicht durch die Hintertür und greift lachend in das lustige Herumgetolle ein. Mutter Alma verzweifelt inzwischen allein in ihrer eigenen Küche bei den Essensvorbereitungen und ist nicht im geringsten amüsiert, als sie ihre Magd draußen im Schnee herumtoben sieht.
Bauer außer Gefecht
Der Katthult-Bauer persönlich wird entsandt, um die übergeschnappte Lina wieder in die Küche zu treiben, doch auf dem Hof lauert das Schicksal auf den würdigen Kirchenältesten. Sein eigener Sohn Michel schießt dem bis dahin noch recht milde erzürnten Vater einen seiner besten, knallharten Schneebälle direkt in den offen Mund – ohne seine Missetat in der Dämmerung überhaupt zu bemerken.
Michels Vater bekommt den blöden Ball nicht entfernt und wird im Sekundentakt wütender, doch der Schneeball verstopft ihm dermaßen den Mund, dass er nur ein paar Knurrlaute herausbringen kann. Zu ärgerlich, Anton Svensson könnte schreien vor Zorn! Michel landet natürlich wieder einmal zur Strafe im Tischlerschuppen, obwohl er diesmal gar nicht weiß, was er eigentlich angestellt haben soll, während sein Vater hilfesuchend in die Küche tappt, wo er seine gestresste Frau halb zu Tode erschreckt...
Das große Küssen
Doch die Lehrerin hat noch viel bessere Ideen in petto; etwa ein Spiel, bei dem jeder Teilnehmer küssen oder zahlen muss. Und hier zeigt jetzt Michel, den seine kleine Schwester Ida längst aus seinem Tischlerschuppen-Gefängnis befreit hat, wie großherzig und ritterlich er sein kann und sorgt mit seinem Auftritt dafür, dass ein Spruch von ihm zum geflügelten Wort wird.
Urkomische Lese-Lern-Lektüre
Diese kleine Erzählung aus der Reihe „Michel aus Lönneberga“ hat der Oetinger Verlag in einer Ausgabe speziell für Leseanfänger ab Mitte der zweiten Klasse herausgebracht, die nach der Enträtselung des schwierigen Wortes Lönneberga sicher einen Heidenspaß an diesem lustigen Kinderbuch-Klassiker haben werden – wie Generationen von Kindern vor ihnen und sicher auch die Autorin selbst, als sie diese Geschichte zu Papier brachte. Beim Vorlesen gibt es bei diesem Buch erfahrungsgemäß Probleme: Man muss dabei so kichern, dass man gar nicht mehr vorlesen kann!😉😊😎
Fazit: Mit dieser unglaublich komischen Wintergeschichte über einen kleinen Helden, der das Herz am richtigen Fleck hat, macht das Lesenlernen jedem Kind Spaß!
Die Autorin
Die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren kam am 14. November 1907 auf einem Bauernhof in der Nähe von Vimmerby zur Welt. Mit mehr als 165 Milllionen verkaufter Bücher, die in 106 Sprachen übersetzt worden sind, zählt sie zu den erfolgreichsten Autor*innen der Welt. Ihr Protagonisten – wie etwa Pippi Langstrumpf, die Bullerbü-Kinder und Michel aus Lönneberga - haben seit Jahrzehnten die Kinderherzen im Sturm erobert.
Astrid Lindgren lebte von 1941 an bis zu ihrem Tod im Jahre 2002 in Stockholm.
Astrid Lindgren: Nur nicht knausern, sagte Michel aus Lönneberga, erschienen 2019 in der Reihe "Lesestarter" im Hamburger Oetinger Verlag, empfohlen für Selbstleser ab 8 Jahren, 60 Seiten, 8,00 Euro (gebundenes Buch)