Wilde Piraten mit Nestbautrieb

Die wilden Piraten bekommen auf einer einsamen Insel eine Auszeit von ihren Aktivitäten.

Die wilden Piraten bekommen auf einer einsamen Insel eine Auszeit von ihren Aktivitäten.

Die Kaperfahrt von Kapitän McKalli und seiner wilden Crew verläuft wegen einer Flaute etwas anders als geplant...

Foto: Claudia Diana Gerlach

Lieb und brav? Nö, warum denn auch: Sie sind Piraten! Mit Sturmgebraus, Meeresgrollen und ordentlichem Kanonendonner kommt der berüchtigte Piratenkapitän McKalli mit seiner Mannschaft auf seinem Schiff „Seeschwalbe“ herbeigerauscht, bereit, die Kinderzimmer zu erobern. Doch im ersten Band der Piratenbuchreihe von Frank Albers, „Kapitän McKalli und das Schwalbennest“, geraten die furchtlosen Seeräuber erst einmal in eine ordentliche Flaute und plötzlich sind ganz andere Talente gefragt als Rauben und Kämpfen...

McKalli ist als waschechter Piratenkapitän im Jahre 1600 mit seinem Großsegler unterwegs, als sich eine Windstille seinen wilden Kaperplänen in den Weg stellt. Während die achtköpfige Mannschaft an Deck ordentlich gelangweilt herummault und tatenlos über die Reling glotzt, sinniert der Kapitän über sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für seine Männer.

 

Kampf gegen den Sturm

Doch endlich entdeckt der Ausguck etwas in der Ferne: kein Schiff zum Verfolgen, aber immerhin ein paar schöne Wolken. Der Steuermann hält auf die Schlechtwetterfront zu, in der Hoffnung auf eine frische Brise, die sein Schiff wieder in Gang setzt. Die Piraten geraten jedoch in ein furchtbares Unwetter mit Regenfluten und turmhohem Wellengang. Als das Piratenschiff in Schräglage gerät, stürzt der Kapitän und verliert das Bewusstsein. Nur der wackere Steuermann, der sich vorausschauend an sein Steuerrad gebunden hat, hält als Einziger die Stellung an Bord und bringt die Brigg in der Bucht einer einsamen Insel in Sicherheit.

Als der Kapitän erwacht ist, seinen Steuermann aufgeweckt und die Mannschaft aus dem Schiffsrumpf befreit hat, machen sich alle an die Erforschung des unbekannten Eilands. Schwer bewaffnet wird nun das paradiesische Idyll erkundet. Dazu begeben sich die Piraten zielsicher erst mal auf den Insel-Ausguck, einen Berg. Oben auf dem Berg-Plateau überkommt den Kapitän ein genialer Gedanke: Er hat den idealen Platz für sein Piratenversteck gefunden.

Piraten schwingen die Schaufel

Die Mannschaft hat gegen ein wenig Landurlaub überhaupt nichts einzuwenden - die Männer gehorchen ihrem Kapitän sowieso aufs Wort. Außerdem hat jeder Pirat so seine eigenen Pläne: Koch Karl, der Smutje, träumt von einer Groß-Kombüse ohne Seegang; Sven hätte gern eine Bar für dauerhafte nächtliche Zocker-Runden und Kanonier Will möchte sich einmal in Ruhe um seinen diversen Kanonenkugeln kümmern, ohne sie dauernd durch die Gegend schießen zu müssen. Kurzentschlossen werden die Lebensmittelvorräte von Bord geholt. Und dann helfen alle mit beim Bau ihres eigenen Piratennestes. Die Seemänner fällen Bäume für Bauholz und schwingen die Schaufel, um den Bauplatz vorzubereiten. Auch einen Namen für ihre Pirateninsel gibt es schon: Schwalbennest soll sie heißen.

Eine Insel voller Geheimnisse

Aber als abends alle erschöpft am Lagerfeuer sitzen, erklingt plötzlich Geschrei aus dem dunklen Inselwald. Irgendjemand ruft laut nach Rum! Die Piraten, die sich allein auf der Insel glaubten, sind ein wenig entsetzt. Am nächsten Morgen macht sich ein Trupp auf, um die geheimnisvollen Mitbewohner ausfindig zu machen. Doch auf der Insel warten so einige Überraschungen auf die kämpferischen Seemänner....

Frischer Wind für's Kinderzimmer

Mit dieser Piratenstory kommt frischer Wind auf: Die Mannschaft um Kapitän McKalli segelt, baut Häuser, kämpft und raubt und erobert dabei auch noch die Kinderherzen im Sturm. Denn auch Seeräubervater Frank Albers versteht sein Handwerk und hat es geschafft, jeder einzelnen seiner Romanfiguren eine ganz eigene, unverwechselbare Identität zu verleihen. Da gibt es den friedlichen Koch, der mit Leidenschaft die schönsten Gerichte zaubert und eigentlich überhaupt nicht auf ein Piratenschiff gehört. Oder den alten Haudegen Knut, den treusten Gefährten des Kapitäns, sowie einen stets wohlgelaunten Segelmacher namens Fridolin. Und alle gemeinsam erleben sie die spannend erzählten Abenteuer zu See und zu Land.

Die Sache hat nur einen Haken...

Zusätzlich zu den urigen Charakteren, aufregenden Ereignissen und bildhaften Schilderungen sorgen die schwarz-weiß-Illustrationen von Tim Taylor für die richtige Piraten-Stimmung – und das alles ohne einen Funken Grausamkeit.

Beim Lesen gibt es nur einen Haken: Die Geschichte ist viel zu schnell vorbei! Und dabei ist allen Lesern und Zuhörern völlig klar, dass diese wilden Piraten gerade mitten in das nächste Abenteuer hineinsteuern. Doch Autor Frank Albers hatte Mitleid mit seinen Fans und kann bereits zwei weitere Bände dieser Piratensaga anbieten. Na dann, entert die Buchläden und kapert die Piratenbücher! 😉 🏴‍☠️

Der Autor

Der 1971 im nordrhein-westfälischen Rheine geborene Autor Frank Albers lebt mit seiner Frau und seinen drei Söhnen im Münsterland. In seine Erzählungen arbeitet er auch Autobiografisches ein.

Frank Albers: Kapitän McKalli und das Schwalbennest, erschienen 2019 im Autumnus Verlag, empfohlen für Kinder von 5-7 Jahren, 68 Seiten, 15.90 Euro (gebundenes Buch)

 

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